Unter Heraldik versteht man die Lehre von den Wappen und zwar den theoretischen Teil oder die Wappenkunde den praktischen Teil oder die Wappenkunst.
Die Heraldik wird zu den historischen Hilfswissenschaften gezählt und ist für den Kunst-historiker von grosser Bedeutung, weil sehr oft das Wappen allein die Ermittlung des Ortes, der Zeit und des Urhebers eines zu prüfenden Gegenstandes ermöglicht. Das Wort Heraldik ist aus dem alten 'Herold', so viel wie Bote, abgeleitet.
In den letzten Jahren des 12.Jahrhunderts erschienen bei Festlichkeiten, Kampfspielen etc. Personen in meist farbenreicher Kleidung, welche die Einladungen den Gästen überbrach-ten, also Botendienste verrichteten. Es waren dies die Garzune, die keine Rechte hatten. Durch das Wappen und seine klar definierten Farben, konnte der Ritter von Weitem identifiziert werden.
Am Ende des 13.Jahrhunderts verschwanden die Garzune und an ihre Stelle traten die Knap-pen von den Wappen, welche später, um die Mitte des 14.Jahrhunderts von den Herolden ab-gelöst wurden. Wie ihre Vorgänger hatten auch die Herolde bei den Turnieren, bei der dem Kampfspiele vorangehenden sogenannten Helmschau, die Wappen der Kampflustigen zu prüfen sowie die Turnierfähigkeit abzuschätzen.
Das ganze Wappenwesen lag in den Händen dieser 'Boten des Adels'. Sie bildeten im Laufe der Zeit eine streng geregelte Fachsprache aus, brachten die alten Überlieferungen in bestimmte, heute noch gültigen Regeln, und schufen dadurch eine dem Laien geheimnisvoll scheinende Wissenschaft.